Café Populaire

Schauspiel von Nora Abdel-Maksoud

Regie und Bühne/ Nils Braun

Kostüme/ Annabel von Berlechingen

Musik/ Niclas Tim Schröer

Dramaturgie/ Dorothee Hollender

Svenja/ Tonja Arina Gold

der don/ Elena Hollender, Susanna Voß

PÜPPI/ Fabian Vogt

Aram/ Peter peniaska

Premiere am 3.12.2022 am Mittelsächsischen Theater Freiberg-Döbeln

“Studieren oder Frittieren?”

„Humor ist eine scharfkantige Waffe. Das Florett im immer währenden Gefecht
um Humanismus.“

Svenja ist ein guter Mensch und von Beruf Hospizclown. Sie hat es allerdings nicht leicht, mit ihrem Weltverbesserungsanliegen Gehör zu finden. Also startet sie eine Zweitkarriere als Youtuberin. Ihr Thema: Anleitungen für antidiskriminatorischen Humor, den „Humornismus“, einer Mischung aus Humor und Humanismus. Leider hat Svenja nur acht Follower, vier davon bereits verstorben.
Im Moment eines bedeutsamen Live-Auftritts fährt „Der Don“ in sie, eine Art Alter Ego, eine böse Abspaltung ihrer selbst. Er verachtet arme Menschen und Verlierer entschieden – doch während er aus ihr spricht, steigen die Klickzahlen. Da kommt Freude auf!

Aus Sicht des Regisseurs Nils Braun trifft diese humorvolle Zeitgeistkritik rund um Social Media und Political Correctness „… den Nerv einer Zeit, die Macht mit Klicks gleichsetzt. Wer die Klicks und die Macht hat, kann reden, urteilen und bilden, zumindest Meinungen. Doch sind wir als Gesellschaft schon so weit, mit der Flut der medialen Inhalte und ihren oftmals manipulativen Auswirkungen umzugehen? Und sind die sozialen Medien überhaupt Sprachrohr für alle Menschen?“
Das Inszenierungskonzept von Nils Braun sieht eine multimediale Umsetzung des Stückes vor. Das Bühnengeschehen wird zum Live-Vlog.

Genussvoll gegeneinander gehetzt

Freie Presse am 13.12.2022

VON MATTHIAS ZWARG

Einer von vielen schönen Effekten, mit denen die Inszenierung von Nils Braun nicht geizt:(…)

Überzeugend auch der Regieeinfall, die vier Protagonisten einen Teil der in rasantem Tempo aufgeworfenen halbgaren Fragen und Antworten nach Klassismus, Abgrenzung, Klassenkampf in eine Videokamera sprechen zu lassen und parallel zum Bühnengeschehen ins Publikum projizieren und damit zu vervielfältigen. (…)

Die Inszenierung löst die Konflikte zwischen Gut- und Wutbürgern nicht auf - auch eine Stärke. Dass kann Theater wie Publikum ja nur guttun.